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Verkehrszählungen an der Schillerstraße – ein Bürger engagiert sich.

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Verkehrszählungen an der Schillerstraße – ein Bürger engagiert sich.

27. Dezember 2011

Ein Anwohner zählte den Verkehr an der Einmündung der Schillerstraße in die Heidelberger Straße.

Verkehrszählungen an der Schillerstraße – ein Bürger engagiert sich.

Gerhard Flaig wohnt in der Schillerstraße 1 in Wiesloch. Von seinem Balkon aus hat er einen glänzenden Überblick über die Geschehnisse an einem der neuralgischen Punkte des Wieslocher Straßenverkehrs. In knapp drei Juli-Wochen beobachtete der Vierundsiebzigjährige morgens, mittags und am Spätnachmittag Autoverkehr und Radler. Die ermittelten Zahlen können helfen, die seit langem beklagte Situation einzuschätzen.

Vorneweg eine Beobachtung zur Verkehrsdisziplin: „Ich konnte feststellen“, so Herr Flaig, dass sich die jüngeren Radfahrer zum ganz großen Teil ausgesprochen vernünftig verhalten, umsichtig, sich richtig einfädelnd. Die älteren Jugendlichen dagegen nehmen sich recht oft heraus, die Heidelberger Straße in riskanter Weise direkt zu queren. Dadurch entstehen gefährliche Situationen.“
Gerhard Flaig ist übrigens selbst viele Jahre in den Sommermonaten mit dem Rad zur Arbeit nach Heidelberg gefahren – aus dieser Zeit stammt auch seine Erfahrung, dass es für Radler das beste sei, wenn sie im Straßenverkehr „mitschwimmen“.

Jetzt zu seinen Zahlen. Wir konzentrieren uns auf die Werte für die morgendliche Stunde zwischen 7 und 8 Uhr. Wer noch weitere Zahlen nutzen will – Gerhard Flaig wird sie gerne zur Verfügung stellen (Telefon: 53546).

Zunächst zum Autoverkehr: Betrachtet man die in die Schillerstraße einmündenden Fahrzeuge, so kommen im Schnitt etwa 36 Autos aus südlicher Richtung, rund 65 aus nördlicher Richtung. In der umgekehrten Richtung, also von Osten auf der Schillerstraße sich nähernd, zählte Flaig im Schnitt 203 Fahrzeuge, die sich in Richtung Heidelberger Straße nach Norden bewegten, deutlich weniger, nämlich 36, fuhren links abbiegend Richtung Süden. Von seinem Beobachtungsposten konnte er allerdings nicht erkennen, wieviele die Schillerstraße nur als Durchgangsstraße nutzten, ebenso, wie hoch der Anteil derer ist, die von der Heidelberger Straße gleich wieder in die Gerbersruhstraße abbiegen.

Jetzt zum Radverkehr. Auch hier geht es um die Zahlen für die Stunde zwischen 7 und 8 Uhr. Flaig ermittelte hier im Durchschnitt 42 Radfahrer, etwa 2/3 davon Schüler. Wie dieser Wert eingeschätzt werden muss, ist sicher nicht leicht zu entscheiden – unser Verkehrsforscher hält ihn für eher gering. Er schätzt die Gefahren, die durch eine hier vorgeschlagene Ampelanlage neu entstünden, für größer als den Nutzen einer solchen Querungshilfe. Auch wenn die Meinungen hierzu sicher geteilt sein werden – zunächst ist hier einem Bürger zu danken, der seine Freizeit zur Verfügung stellte, um die Planungen an dieser kritischen Ecke auf eine erste Zahlengrundlage zu stellen! Ergänzend sei auf die Ergebnisse einer Umfrage zu der Problematik durch die Stadtverwaltung hingewiesen, die aus dem T+U-Ausschuss-Protokoll vom 14. September zu entnehmen ist.