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Mehr als 400 Fahrrad-„Rowdies“ in der Fußgängerzone – pro Tag

Mehr als 400 Fahrrad-„Rowdies“ in der Fußgängerzone – pro Tag

Die Untere Hauptstraße (Fußgängerzone) zwischen Leimbach und Friedrichstraße wird ungeachtet des bestehenden Durchfahrtverbots ganztägig als Radverkehrsverbindung genutzt. Das ergab eine durch die move-Radgruppe durchgeführte Zählung.

Zählergebnisse

An einem normalen Werktag Ende Mai wurden dabei alle in diesem Abschnitt fahrenden und geschobenen Fahrräder erfasst. Innerhalb von 12 Stunden (7 bis 19 Uhr) wurden 669 fahrende (plus 183 geschobene) Räder gezählt, davon 415 fahrende in der „verbotenen“ Zeit nach 11 Uhr.

Überraschende Erkenntnis: Der (fahrende) Radverkehr war mit ca. 50 Rädern pro Stunde fast den ganzen Tag gleich stark, nur zum Schulbeginn gegen 7.30 Uhr waren deutlich mehr, um die Mittagszeit gegen 12 Uhr spürbar weniger Räder unterwegs. Auch in der letzten Zählstunde von 18 bis 19 Uhr ließ der Strom der Fahrräder nicht nach. Damit ist dieser Streckenabschnitt eine Hauptradverkehrsverbindung. (Zum Vergleich: Für die aktuell diskutierten Radschnellverbindungen gelten 2.000 potentielle Radbewegungen pro Tag als Mindestgröße für einen Ausbau.)

In der Zählung wurde nicht unterschieden zwischen Durchfahrenden und solchen Personen, die nur gezielt in die Fußgängerzone hinein oder nur hinaus fuhren. Der Durchgangsverkehr überwog aber mit einem geschätzten Anteil von 80%.

Das Miteinander von Fußgängern und Radfahrern blieb übrigens zumindest an diesem Tag weitgehend konfliktfrei – die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer zeigten sich rücksichtsvoll.

Die move-Radgruppe plädiert dafür, diesen Abschnitt der Fußgängerzone für Fahrräder freizugeben. Die anliegenden Geschäftsinhaber dürften wissen, dass auch durchfahrende Radfahrer/-innen potentielle „Lauf“-Kundschaft  sind. Und echte Rowdies lassen sich durch ein Fahrverbot eh nicht abschrecken.