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Ein Parkplatz, der Fahrgemeinschaften fördert

Ein Parkplatz, der Fahrgemeinschaften fördert

Ein Pressebericht aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 11.08.09

In einer Befragung ermittelte die Initiative „Move“ Verbesserungsvorschläge für die Parkplatznutzung

Rauenberg. An der Südseite der Autobahnausfahrt Wiesloch-Rauenberg gibt es seit etlichen Jahren einen Parkplatz für etwa 100 Fahrzeuge, der speziell für Fahrgemeinschaften eingerichtet wurde. Im Rahmen des Projekts „Move – Mobilität bewahren, Verkehr sparen“ wurde vor einigen Wochen eine Befragung durchgeführt, um Verbesserungsmöglichkeiten zu ermitteln. Die Befragung wurde von Dominik Fellhauer, Zivildienstleistender der Stadt Rauenberg, unter teilweiser Unterstützung von „Move“-Projektleiter Wolfgang Widder, durchgeführt. Knapp 60 Personen wurden befragt. Schon aus einer vorherigen Beobachtungsphase an mehreren Wochentagen ergab sich, dass der Platz an Werktagen stark genutzt wird. Selbst am Abend und in der Nacht stehen dort meist über 20 Fahrzeuge. Etwa die Hälfte der Parkenden nutzt den Platz fast täglich, die zweite Hälfte ein bis drei Mal die Woche oder seltener. Bei einer Kapazität von knapp über 100 Plätzen kann von rund 300 regelmäßigen Nutzern (mindestens ein Mal pro Woche) ausgegangen werden, viele Kurzzeitparker kommen hinzu.

Gut ein Viertel der Befragten fahren aus dem absoluten Nahbereich (bis fünf Kilometer) an, das heißt, dass an die 80 Personen zu dieser Kategorie zählen. Unter diesen könnten sich potentielle Interessierte für abschließbare Radboxen befinden – drei sind inzwischen bereits gefunden. Über vierzig Prozent der Nutzer stammen aus Ortschaften im Umkreis von fünf bis zwanzig Kilometern, mehr als ein Drittel hat mehr als 30 Kilometer zurückgelegt. Bei den Zielen sind die Räume Mannheim/Ludwigshafen und Heilbronn/Neckarsulm die Renner, aber neben Heidelberg, Sinsheim und Bruchsal wurden auch Saarbrücken und Heppenheim, Worms und Karlsruhe, Stuttgart
und Eisenach, Bayrischer Wald und die französische Grenze genannt. Gut die Hälfte der Fahrgemeinschaften besteht übrigens schon seit mehr als zwei Jahren.

Einige der Verbesserungsvorschläge der Nutzer sind laut „Move“ plausibel und auch leicht umzusetzen: Mehr Mülleimer, Frauenparkplätze in Einfahrtsnähe, Beseitigung des wuchernden Grünzeugs, das die Plätze optisch verkleinert. Weitere Vorschläge neben den schon genannten Radboxen sollen geprüft werden: Eine Bushaltemöglichkeit an der Straße beziehungsweise die Einrichtung einer Busbucht im Eingangsbereich, eventuell auch ein überdachtes Wartehäuschen. Langfristig, so die „Move“-Vorschläge, sollte eine Vergrößerung des Platzes beziehungsweise ein zweiter Platz in unmittelbarer Autobahnnähe gesucht werden, da davon ausgegangen werden kann, dass der Bedarf größer ist und sogar wachsen wird.

Wenig bekannt war den Nutzern die von „Move“ eingerichtete elektronische Mitfahrzentrale www.mifaz.de/wiesloch, deren Akzeptanz und Nutzung immer noch zu wünschen übrig lässt. In einer zweiten Aktion werden die Nutzer demnächst schriftlich über das Ergebnis der Befragung informiert. Die kompletten Befragungsergebnisse können auf der „Move“-Homepage www.move21.de eingesehen werden.