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„Das war erst der Anfang“ – Demonstration der neu gegründeten Initiative „Verkehrsfreies Altwiesloch“

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„Das war erst der Anfang“ – Demonstration der neu gegründeten Initiative „Verkehrsfreies Altwiesloch“

24. Juli 2011

Über eine Demonstration der neu gegründeten Initiative “Verkehrsfreies Altwiesloch”, die sich vor allem für eine ortsferne Umgehungsstraße einsetzt, berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung. Mehr

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„Das ist erst der Anfang“
„Initiativgruppe verkehrsfreieres Altwiesloch“ demonstrierte für nachhaltige Verkehrsentlastung

Altwiesloch. (seb) „Für unsere Enkel“, war auf den Plakaten zu lesen, „Wir Alten leiden“ und „Stadträte wo seid ihr?“. Knapp 50 Personen nahmen an der Demonstration der „Initiativgruppe verkehrsfreieres Altwiesloch“ gestern Morgen teil. Ausgehend vom Bürgerhaus führte ihr Weg die Dielheimer Straße entlang über den „Schlangengrund“ hinüber zur Baiertaler Straße – begleitet von der Polizei, immer auf der rechten Spur.

Mit Hinweisen auf das Altenpflegeheim Haus Silberberg und den durch Altwiesloch verlaufenden Schulweg machten sie auf die hohe Verkehrsbelastung des Stadtteils aufmerksam. Außerdem protestierten sie gegen eine Schließung des Altwieslocher Friedhofs. Hans Scherb beispielsweise wünscht sich eine Umgehungsstraße:
„Seit 30, 40 Jahren wird geredet, zerredet.“ Er selbst mache von jeher was die Verkehrsinitiative „Move“ anrege, und fahre oft mit dem Fahrrad, aber solche Maßnahmen „entlasten Altwiesloch nicht“. Auch Baiertals Ortsvorsteher Karl-Heinz Markmann hält eine Umgehung für die einzig erfolgversprechende Lösung und demonstrierte mit, um sich dafür und gegen seiner Meinung nach kontraproduktive Maßnahmen wie die „Pförtnerampel“ stark zu machen. Eingangs hatte Werner Goldschmidt von der Bürgerinitiative die Demonstranten begrüßt und betont: „Wenn wir jetzt nichts unternehmen, wird nie etwas geschehen.“ Sein Ziel sei, für die nächste Protestaktion doppelt so viele oder mehr Leute zu versammeln. Und dass die Klage über Verkehrslärm und Gestank, die auf anderen Schildern zu lesen war, berechtigt ist, konnte jeder der Zuschauer, Autofahrer, Polizisten und übrigen Begleiter bestätigen.

Zwar stellten einige der Pendler den Motor ab, während sie warteten, aber trotzdem waren die Abgase der vielen Fahrzeuge unangenehm. Gewissermaßen als Erfolg können die Demonstranten werten, wie viele Autos Sie binnen weniger Minuten mit ihrem Zug aufhielten: Waren es von Wiesloch aus Richtung Dielheim 30 Pkw und vier Lkw, kamen mehr als 100 Autos und Lkw aus Richtung Baiertal zum Stehen. Und das war noch nicht mal die Stoßzeit, gab Werner Goldschmidt zu bedenken: Hätte die Demonstration wie ursprünglich geplant um 7 Uhr begonnen, wäre ein noch viel größerer Stau entstanden. Dass Josef Horn von der Bürgerinitiative in seiner Abschlussrede von fast 25 000 Fahrzeugen am Tag sprach, die Altwiesloch mit „Staub, Lärm und Abgasen“ belästigen, glaubte man da sofort.

Die Initiative bitte Stadtrat und Regierungspräsidium um schnelles Handeln, so Josef Horn. Man werde weiter für eine „abseits verlaufende Umgehungsstraße“ demonstrieren. „Das ist erst der Anfang“, stand daher auch auf einem ihrer Plakate. Wichtig sei allerdings, hier mit der Gemeinde Dielheim zusammenzuarbeiten, so Horn, damit eine „für uns alle positive Lösung“ gefunden werde.

Quelle: RNZ vom 23. Juli 2011